29.03.2024

Ratgeber: Buch schreiben und Verlag finden

 

Tipps für Autoren:

Vor dem Schreiben eines Manuskriptes sollte die Handlung festgelegt sein. Es ist nicht nötig, ein zweites Buch zu schreiben. Drei Seiten reichen aus, um der Handlung Struktur zu verleihen. An dem Entwurf orientiert sich der Autor.

Das Schreiben kann anstrengend sein. Ein Stundenplan hilft. Damit sich die Last nicht ewig hinzieht, sollte ein Autor festlegen, wann sein Manuskript abgeschlossen sein soll.

Es geht nicht weiter? Es ist nicht schlimm, wenn ein Autor sich eingesteht, dass er sich übernommen hat. Selbst Profis brechen ihre Arbeit ab und begeben sich erst nach Jahren wieder an das Thema, das ihnen nicht lag. Bewahren Sie Ihre Texte auf.

Ratgeber Ich oder er?

Die Ich-Form gibt die Möglichkeit, die eigene Perspektive zu verdeutlichen. Das gilt für die Beschreibung von Gefühlen: „Man wird mich schwer davon überzeugen, dass …!“ –  Die Distanz des Erzählers bietet sich dann an, um den Protagonisten des Stoffes in die Handlung besser einzubetten: „Hätte er gewusst, dass …?“ Ausprobieren und entscheiden: Der Autor kann eine Seite aus der Ich-Perspektive formulieren.

Charakter

Eine Frage ist die nach dem Vergleich von Stärken und Schwächen. Was könnte einen Protagonisten geprägt haben? Gibt es besondere Eigenarten? Wer eine Person beschreibt, sollte sie sehr gut kennen. Es schadet nicht, eine Person zu mögen oder nicht.

Sprachgefühl

Bücher helfen, deren Aufbau zu verstehen. Der Autor sollte selbst viel lesen. Wer schreibt, schärft seine Beobachtungsgabe. Ein Notizblock ist gut, um jedes Detail beim Einparken eines Autos oder beim Hereinbringen von Gläsern festzuhalten. Details werden benötigt. Die Übung macht den Meister.

Kritik

Angehörige und Freunde finden es imposant, wenn der Autor an seinem ersten Manuskript sitzt. Sie werden freundlich reagieren. Doch fragen Autoren genauer nach: Gibt es verwirrende Stellen, sind die Personen interessant dargestellt, stört etwas an der Geschichte, wirkt sie langatmig? Kommen Autoren nicht durch das Dickicht des Wohlwollens, sollten sie sich an Unabhängige wenden, die ihre Anregungen und Kritik professionell begründen können. Teuer ist diese Hilfe von Lektoren sicher nicht.

Verlag

Es ist schwer, einen Verlag zu finden. Dort gehen viele Manuskripte ein. Passt die Biografie zum Verlag, der sich auf Kinderbücher spezialisiert hat? Gibt es Bücher, die die Leser an andere Bücher erinnern? Wie ist die sprachliche Umsetzung erfolgt? Hat der Autor genug Geduld, um monatelang auf eine Antwort zu warten?

Seriöse Verlage

Seriöse Verlage verlangen kein Geld. Sie setzen auf Qualität und den wirtschaftlichen Erfolg durch das einzigartige Manuskript. Als Lektor empfehle ich, niemals Geld zu bezahlen, wenn der Autor zutiefst davon überzeugt ist, dass sein Buch gut geschrieben ist. Einige Verlage verlangen Geld für die Erstellung des Covers, den Druck und die Werbung. Das Lektorat gibt es häufig nicht. Am Ende ist das Buch gedruckt, aber fehlerhaft: Es hat den Autor viel Geld gekostet, nicht nur Kreativität in vielen Stunden des Denkens und des Schreibens. Das Ergebnis kann enttäuschend sein.

Fertiges Manuskript einsenden

Welche Verlage gibt es? Passt das Manuskript ins Verlagsprogramm? Wünscht der Verlag das Manuskript per Email oder ausgedruckt, beansprucht er Textproben oder eine Zusammenfassung des Inhalts? Verlage geben dazu Auskunft. Ist das Material beim Verlag, können Monate bis zur Antwort der Lektoren vergehen. Seriöse Verlage prüfen Manuskripte gründlich und gewissenhaft. Sie benötigen Zeit. Vorsichtig nachfragen sollte der Autor erst nach einem halben Jahr.

Manuskript akzeptiert

Erst wird ein Vertrag geschlossen. Danach haben der Lektor bzw. die Lektorin Änderungswünsche. Der Autor fürchtet zuweilen um seinen Stil. Wer ein Manuskript geschrieben hat, steht wiederum vor harter Arbeit. Später geht der Text in die Produktion. Notwendig sind dann in der Regel schmerzhafte Kürzungen durch den Autor, die der Lektor erneut begutachtet. Was aus der Produktion eintraf, hat schon die Form eines Buches: mit Seitenzahlen, Überschriften, den typischen Schrifttypen usw. Der Korrektor/Lektor spürt Rechtschreib- bzw. Grammatikfehler auf. Es kann mehrere Korrekturdurchgänge geben.

Nicht selten ist ein Jahr vergangen, bis das Buch im Laden oder im Internet zu kaufen ist.