29.03.2024

Deutsche im Ausland: Erinnerungen an die Heimat

 

OpenPr befasst sich mit meiner Arbeit im Ausland:

Auswanderer schreiben Bücher mit dem Damals im Herzen 

Berlin. – Auch bei Deutschen im fernen Ausland sei das Schreiben von Buchmanuskripten in deutscher Sprache sehr groß. Das sagte Karl-Heinz Smuda. Smuda ist Lektor und Ghostwriter in Berlin und einer der wenigen Lektoren, der mit Autorinnen und Autoren im Ausland bei ihnen vor Ort zusammenarbeitet.

Ursprünglich wären die Autorinnen und Autoren für einen Neubeginn im Leben ins Ausland gegangen. Dort pflegten sie indessen Sprache und Mentalität ihrer Heimat. Dass dabei Buchmanuskripte entstehen, in denen Autobiografisches zu finden sei, wundert Smuda nicht. In den Details stecke das, was Menschen erlebt haben.

Die Heimat nicht vergessen

Je konkreter die Erinnerung sei, umso schärfer werde das Bild, das Autorinnen und Autoren in ihren Werken zeichnen könnten. Oftmals seien Deutsche im Ausland ihrer Heimat wieder nahe gekommen. Smuda vergleicht das mit deutschen Romanen, die Reisende zum Beispiel auf den Philippinen oder auf Hawaii im Gepäck hätten. Der Berliner Lektor ist als Reisender überwiegend in Deutschland, Österreich und in der Schweiz tätig.

2017 habe Smuda jedoch in New York und Los Angeles, in Lissabon, in Dublin sowie an mehreren Orten der Schweiz Manuskripte bearbeitet, Texte entwickelt oder über Romane, Kinderbücher und Ratgeber mit den Schriftstellern diskutiert.

Aufs Geld achten

„Nichts ist so persönlich wie der eigene Text“, erlebe Karl-Heinz Smuda: „Und Flüge sind billig, Hotels günstig.“ Das mache es einfacher, einen Lektor „einfliegen“ zu lassen. Autorinnen und Autoren wollten dann mit einem Lektor sprechen, der alltagsnah professionell deutschsprachig in der Mitte Europas lebe.

Schreiben für die Nachwelt

Es sei sicher nicht ungewöhnlich, dass das, was in einem Menschen stecke, in Texten gespiegelt wird. Das gelte für Ideen, handwerkliche Fähigkeiten beim Schreiben, die Lust an der Recherche und für die Hoffnung, schließlich einen Verlag zu gewinnen, der die Arbeit verlegerisch zu schätzen weiß.

Oftmals dauerten die Einsätze drei bis vier Tage lang, während derer klare konstruktive Meinungen erwartet werden. Mehr Männer als Frauen indessen suchten die Auseinandersetzung über Ihre Arbeit als meist unerfahrene Autoren.

Schreiben mit dem Autor, der die Welt kennt

Die Arbeit im Ausland ist Smuda nicht fremd. Bis zur Jahrtausendwende war er Korrespondent des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, anschließend bei Ereignissen und für begrenzte Zeiträume Sprecher internationaler Organisationen zum Beispiel in den USA oder in Afrika. Die Lust am professionellen Schreiben, Redigieren oder Beurteilen habe in seiner Laufbahn schon mit 15 Jahren begonnen: bei einer Lokalzeitung im Aachener Raum. Mit der Zusammenarbeit werde die Verbindung zum Damals in Deutschland, Österreich und in der Schweiz hergestellt, unverbindlich, aber professionell.